9. December 2013, 17:47
Drei von unserer Gruppe mussten uns am Samstag verlassen, da ihre Rundreise in Vietnam endete. Sie sind zusammen mit unserem Guide mit dem Bus zurück nach Saigon gefahren um dort den Flieger nach Frankfurt über Hanoi zu nehmen. Wir restlichen fünf sind mit dem Schnellboot von Chau Doc aus nach Kambodscha aufgebrochen. Das Boot fuhr die meiste Zeit mit 30 bis 40 km/h und machte dabei so einen Lärm, dass ich mir während der Fahrt Zellstofftaschentücher in die Ohren gestopft habe. Ansonsten wäre das kaum für mehrere Stunden auszuhalten gewesen.
Zunächst mussten wir unseren Visumantrag für Kambodscha ausfüllen und 24 US Dollar bereithalten. Nach etwa 30 Minuten Fahrt kam die erste Passkontrolle auf vietnamesischer Seite. Diese dauerte nur wenige Minuten. einen Kilometer weiter kam die kambodschanische Kontrolle. Hier hat es etwas länger gedauert, da einer der Mitreisenden (niemand von unserer Gruppe) scheinbar die Visumgebühr sparen wollte.
Nach etwa 6 1/2 stündiger Fahrt sind wir dann in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha, angekommen. Wir wurden von unserem Guide in Empfang genommen und ins Hotel gebracht.
Fotos:
Mit diesem Mekong-Schnellboot waren wir unterwegs.

Kambodschanischer Grenzposten am Mekong-Ufer.

So primitiv die Pfahlbauten auch aussehen, einen Fernseher hat jeder.

Mit so einem Hausboot ist man sehr flexibel.

— Andreas Regel
Unterwegs,
9. December 2013, 01:09
Am Freitag Morgen sind haben wir von Can Tho aus mit dem Boot den Schwimmenden Markt in Cai Rang besucht. Dieser gilt als der größte im Mekong-Delta mit mehreren hundert Booten. Auf einem Schwimmenden Markt verkaufen die Leute von ihren Booten aus verschiedene Waren, meist Obst und Gemüse, das sie selbst anbauen. Jedes Boot, das etwas zu verkaufen hat, gibt seine Ware für andere zu erkennen in dem es diese wie eine Flagge an einer Bambusstange “hisst”. Andere Boote ohne dieses Merkmal sind in der Regel Käufer, die dann von Boot zu Boot fahren um zu handeln. Zwischen drin fahren immer wieder kleine Boote, die Getränke und Essen anbieten. Auf dem Weg zurück ins Hotel haben wir noch kurz an einem lokalen Markt am Ufer gehalten, auf dem es neben Obst und Gemüse vor allem auch Fisch und Fleisch angeboten wurde.
Nach dem Auschecken aus dem Hotel sind wir mit dem Bus nach Norden Richtung Chau Doc gefahren. Die Mittagspause verbrachten wir in einer Krokodilfarm, in der weit über 1000 Krokodile gezüchtet wurden. Diese werden entweder komplett verkauft oder zu Handtaschen und Gürteln verarbeitet und ihr Fleisch zum Essen angeboten. Ich habe auch davon gegessen, geschmacklich und von der Konsistenz kommt es Geflügelfleisch sehr nahe. Nach dem Essen ging es weiter mit dem Bus, bis wir in Chau Doc angekommen sind, das nur wenige Kilometer von der kambodschanischen Grenze entfernt liegt.
Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, einer luxuriösen Anlage auf halber Höhe des Sam Berges (Nui Sam), sind einige von uns am Abend noch auf den Berg gestiegen, andere haben es sich am Pool gemütlich gemacht. Vom Gipfel des Nui Sam, etwa auf 230 m Höhe hat man einen wunderbaren Blick in alle Richtungen. Von dort haben wir bei einem Bier, in der Hängematte liegend den Sonnenuntergang genossen und schon einmal den Blick zu unserem nächsten Ziel, Kambodscha, gerichtet.
Fotos:
Ein Tankstellenboot.

Auf dem Schwimmenden Markt von Cai Rang.

Dieser Händler bietet viele verschiedene Gemüsesorten an.

Erfrischung gefällig?

Alle Bedürfnisse können auf dem Wasser befriedigt werden,, die Frage nur, wo geht die Scheiße danach hin?

Meeresfrüchte und Fisch soweit das Auge reicht.

Eier, wir brauchen Eier!

Welches davon landet wohl gleich auf meinem Teller?

Verkabelung auf vietnamesisch.

Hier werden auch Affen als Haustiere gehalten.

Sonnenuntergang vom Gipfel des Nui Sam. Der Blick geht Richtung Kambodscha.

Mir geht’s gut!

— Andreas Regel
Unterwegs,
8. December 2013, 01:07
Von Saigon ging es am Donnerstag zunächst mit dem Bus nach Westen ins Mekong-Delta. In Cai Be sind wir auf einen Kutter gestiegen und damit auf dem Mekong und seinen Seitenarmen herum gefahren worden. Unser Bus fuhr inzwischen ohne uns weiter.
Nachdem wir eine Weile auf einem Seitenarm des Mekong vorbei an Pfahlbauten, kleinen schwimmenden Märkten und Fischerbooten gefahren waren, hielten wir an einer Manufaktur, in der diverse Artikel aus Reis und Kokosnüssen hergestellt wurden. Hier wurde Reisschnaps, Reispapier und eine große Zahl an Knabbereien, wie Reispopkorn, Kokoschips und Kokosnussbonbons produziert und zum Verkauf angeboten.
Danach sind wir weiter mit dem Boot zunächst auf einem Arm des Mekong-Deltas selbst und dann auf immer schmaler werdenden Seitenflüssen bis zu einem Restaurant mitten im Nirgendwo (Auf meiner sonst sehr detaillierten Karte gab es das noch nicht) gefahren. Dort gab es erst einmal etwas leckeres zu essen.
Nach einer kurzen Pause ging es mit dem Boot weiter bis nach Cai Lay, wo wir wieder in den Bus gestiegen sind und bis nach Can Tho, der größten Stadt im Mekong-Delta, gefahren wurden. Dort haben wir dann die Nacht verbracht.
Fotos:
Mit diesem Kutter sind wir auf dem Mekong gefahren.

In der Nähe der Städte stehen solche Pfahlbauten am Rand des Mekong und seiner Seitenarme.

Hier wird Reisschnaps destilliert.

Reispapierherstellung: Eine Misching aus Reismehl und Wasser wird dünn aufgetragen und gedämpft …

Und dann zum Trocken aufgestellt.

Ich, der Schlangenbändiger.

Auf dem Mekong: Wasser soweit das Auge reicht.

Auf einem Seitenarm des Mekong.

Der Mekong ist Haupttransportweg, hier wird Reis transportiert.

Ein Fischer bei der Arbeit.

Jetzt wird’s eng.

Eine Bananenblüte.

Den Fisch gibt es gleich zu essen. Mhjam.

— Andreas Regel
Unterwegs,
6. December 2013, 18:21
Am Mittwoch verließen wir Zentralvietnam und flogen mit dem Flugzeug von Da Nang nach Saigon in Südvietnam. Dort wurden wir von unserem Guide Ngoc in Empfang genommen. Ngoc hat 11 Jahre (1988 bis 1999) in Deutschland gelebt und gearbeitet und konnte daher sehr gut deutsch sprechen. Mit ihm ging es sogleich auf die Besichtigungstour durch Saigon.
Saigon oder offiziell Ho-Chi-Minh-Stadt ist mit über 7 Millionen Einwohnern die größte Stadt Vietnams. Saigon ist erst wenige hundert Jahre alt und eine sehr moderne Stadt. Der Stadtkern ist französisch geprägt mit breiten, von Bäumen gesäumten Straßen und Kreisverkehren. Nach der Ruhe von Zentralvietnam wurden wir hier sogleich wieder von Millionen Mopeds empfangen. Nur gehupt wird nicht so viel wie in Hanoi.
Unsere Tour begann mit einem Abstecher nach Cho Lon (Großer Markt), dem Chinatown Saigons. Dort besuchten wir den Cho Binh Tay, Markt, eine Art Großhandel. In den engen Gängen mit Waren gestapelt bis unter die Decke kann man sich schnell verlieren, auch wenn alles seinen festen Platz hat, ein Plan am Eingang verschafft theoretisch Übersicht.
Es folgte ein Besuch des Kriegsmuseums. Hier wird neben zurückgelassenem Kriegsgerät der US-Amerikaner in umfangreichen Ausstellungen der Ablauf und die Folgen des französischen und amerikanischen Kriegs in Vietnam vor allem durch zahlreiche Fotografien dokumentiert. Wenn man sich die Ausstellung zu den Angriffen der Amerikaner mit chemischen Waffen (Agent Orange und Co.) so anschaut, wird einem schon mulmig zumute und man fragt sich, was die Amerikaner sich dabei gedacht hatten.
Nachdem wir im Hotel abgesetzt wurden haben wir noch alleine den Cho Ben Tranh Markt, den größten Markt von Saigon besucht. Im Gegensatz zum Cho Binh Tay ist dieser mehr für normale Kunden und nicht für Händler gedacht und somit etwas anstrengender für Touristen zu besichtigen, da man ständig von links und rechts angesprochen wird. Auf dem Weg durch die Stadt hatten wir wie in Hanoi manchmal auf Grund des Verkehrs einige Mühe die Straße zu überqueren. Solange man mit gleichmäßiger Geschwindigkeit läuft, ist es aber meist kein Problem. Einmal hat mich ein freundlicher Vietnamese sogar persönlich über eine besonders stark befahrene Straße begleitet, obwohl er diese vorher bereits in entgegen gesetzter Richtig überquert hatte.
Was mir noch besonders in Saigon auffiel und mich öfter schmunzeln ließ, ist das Vorhandensein von weihnachtlicher Dekoration. Fast jedes Geschäft und Hotel war mit Schriftzügen, Weihnachtsbäumen oder Schneemännern dekoriert. Bei 30 Grad im Schatten kommt einem das schon etwas seltsam vor.
Fotos:
Cho Binh Tay Markt von außen.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, hat hier alles seinen festgelegten Platz.

Vom Hüte- und Mützenparadies …

… geht es direkt ins Koffer- und Taschenparadies …

… woran sich dann gleich das Schuheparadies anschließt.

Snacks gibt es auch.

Der Verkehr ist ähnlich chaotisch wie in Hanoi, nur die Straßen sind breiter.

Cho Ben Tranh Markt von außen …

… und von innen.

Fröhliche Weihnachten!

Fast jedes Geschäft oder Hotel ist hier weihnachtlich dekoriert.

Auch in unserem Hotel stand ein Weihnachtsbaum.

— Andreas Regel
Unterwegs,
5. December 2013, 18:21
Die Stadt Hoi An war vom 16. bis 18. Jahrhundert einer der führenden Häfen Südostasiens. Danach verlor sie aber zunehmend an Bedeutung. Inzwischen ist von Hafen nicht mehr viel zu sehen, die Stadt ist eher als Lampionstadt bekannt, was man täglich auf den Straßen bewundern kann. Das Stadtzentrum liegt am Fluss, dessen Üfer schöne alte Häuser säumen, in denen sich viele Restaurants und Shops befinden. Die Stadt ist ein wahrer Touristenmagnet, im Stadtzentrum sieht man gefühlt mehr Touristen als Einheimische, ganze Busladungen werden dort ab gekippt. Trotzdem geht es noch entspannt zu.
Als wir am späten Nachmittag in Hoi An angekommen waren, sind wir noch ein wenig durch die Stadt geschlendert. Es war inzwischen dunkel, aber der gesamte Stadtkern war mit Lampions erleuchtet.
Am nächsten Morgen begann die offizielle Tour. Zuerst gingen wir über den Markt von Hoi An, auf dem hauptsächlich Nahrungsmittel angeboten werden. Unser Guide hat einige für uns fremde Früchte und Snacks erklärt und zum Kosten gegeben.
In der Blütezeit von Hoi An lebten viele Chinesische Händler hier. Um sich zu treffen und für gute Geschäfte zu beten bauten sie sich in Hoi An mehrere Versammlungshallen. Eine davon, die Phuoc Kien Versammlungshalle, haben wir besucht. Danach besichtigten wir noch ein gut erhaltenes typisches Haus eines Händlers der damaligen Zeit.
Neben einem chinesischen gab es auch noch ein japanisches Viertel in der Stadt. die beiden sind durch die japanische Brücke verbunden. Bei Tag sah sie nicht besonders aus, aber wenn es dunkel ist wird sie schön beleuchtet und macht einiges mehr her.
Zum Abschluss unserer Tour besuchten wir noch eine Seiden-Manufaktur mit angeschlossenem Verkaufsraum (na klar), in der uns die Herstellung von Seide von der Raupe bis zum fertig gewebten Tuch erklärt wurde.
Dann gab es erst einmal was zu Futtern, eine lokale Spezialität: Cao Lau. Das sind spezielle Reisnudeln mit Schweinefleisch, Sojasprossen, Salat und Kräutern sowie Reispapier-Croutons. Das Gericht gibt es nur in Hoi An, weil es die spezielle Art der Nudeln nur hier gibt. Jedenfalls wars lecker.
Nach dem Essen sind wir noch zum Strand von Hoi An etwas außerhalb gefahren, wo meine Füße ein kurzes Bad nehmen durften.
Fotos:
Die Japanische Brücke in Hoi An.

Hoi An bei Nacht.

Obststand auf dem Markt

Tor auf dem Geländer der Phuoc Kien Versammlungshalle.

Die Dächer der Phuoc Kien Versammlungshalle schmücken viele Details.

Fischer bei der Arbeit.

Das sind ja mal seltsame Geschöpfe, aber gut drauf scheinen sie zu sein.

Seidenherstellung, Phase 1: Die Raupe.

Seidenherstellung, Phase 2: Der Kokon.

Seidenherstellung, Phase 3: Der Faden wird gesponnen.

Seidenherstellung, Phase 4: Das Tuch wird gewebt.

Das gibt es nur in Hoi An: Cao Lau.

Der Strand von Hoi An.

Meine Füße im Sand.

Meine Füße werden vom Wasser des Südchinesischen Meers umspült.

Der Tag neigt sich dem Ende zu.

Lampionstadt Hoi An.

— Andreas Regel
Unterwegs,